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Yeply mobile Fahrradwerkstatt schnelle Terminfindung, kurze Wege und ein verlässlicher Service
Stellen Sie sich und das Startup Yeply doch kurz unseren Lesern vor!
Kurz gesagt: Yeply ist eine mobile Fahrradwerkstatt. Mit uns ist es wie mit dem Berg und dem Propheten. Wir kommen in die Nähe unserer Kunden, um ihnen so den Zugang zu einem Wartungsservice zu erleichtern. Eine schnelle Terminfindung, kurze Wege und ein verlässlicher Service sind unsere Benefits. Um uns kurz vorzustellen, wir sind Antti Känsälä und Tommi Särkkinen und haben Yeply 2016 in Finnland gegründet. Doch wir sind längst nicht mehr allein. Mittlerweile haben wir ein großes tolles Team an Bord und es gibt uns auch in Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Weitere Standorte sind bereits in Arbeit. Unser Markenzeichen sind die schwarz-gelben Vans, die Reparaturplätze für Fahrräder aller Art beherbergen und wie fleißige Bienen ausschwirren, um Fahrräder vor Ort wieder flott zu machen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Zunächst einmal haben wir nach einer neuen Herausforderung gesucht. Die letzte war unsere erfolgreiche Teilnahme am Iron-Man-Wettbewerb und die ist schon ein paar Jahre her. Nun wollten wir gemeinsam etwas für die Zukunft aufbauen, ein Startup gründen, unsere Ambitionen und Vorlieben einbringen und natürlich auch den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigen.
Warum nun ein mobiler Fahrradladen-Service für den europäischen Markt?
Aus eigener Erfahrung wussten wir, dass die Wartung des eigenen Fahrrads eine nervtötende Erfahrung sein kann. Die Wartezeiten sind enorm und absolut nicht alltagstauglich. Erst recht, wenn das Fahrrad bzw. das E-Bike immer mehr das Auto ablösen soll. Der Markt für Fahrradwartung wächst exponentiell und bekommt durch die globalen Megatrends wie Urbanisierung, Nachhaltigkeitsthemen und aktivem Lebensstil einen immer größeren Schub.
Welche Vision steckt hinter Yeply?
Wir möchten mit unserem Geschäft möglichst viel erreichen. Und so unterstützen wir nicht nur eine umweltbewusste Fortbewegung, sondern auch einen aktiveren Lebensstil. Am liebsten würden wir dieses Konzept weltweit umsetzen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
In den ersten zwei Jahren haben wir beide andere Jobs angenommen, um die ersten Schritte von Yeply zu finanzieren. Es waren also lange Tage und Nächte und Schlaf eher Mangelware. Der Eintritt in einen neuen Markt brachte uns einen Berg an Hausaufgaben, um ein Verständnis für die Kultur und die Marktbesonderheiten zu erlangen. Dabei lernen wir bis heute nicht aus, denn jeder Standort hat seine Eigenheiten und birgt neue Herausforderungen.
Die ersten Investitionen wurden übrigens von uns beiden getätigt. Als wir mit der Expansionsphase begannen, wurden wir von einem tollen Haufen finnischer Angel-Investoren und einer Crew von Crowdfunding-Teilnehmern finanziert. Darüber hinaus haben wir Unterstützung von der finnischen Regierung erhalten. Insgesamt haben wir bisher ca. 1,6 Millionen Euro eingesammelt. Diesen Rückenwind und die unglaubliche Nachfrage möchten wir nutzen und planen im nächsten Schritt eine Seed-Runde in Höhe von ca. 3 Millionen Euro, um unser Wachstum weiter zu stärken.
Wer ist die Zielgruppe von Yeply?
Alle Radfahrer, egal welchen Alters, egal welche Marke sie fahren. Auch E-Bikes werden selbstverständlich von uns gewartet. An diesem sagenhaften Trend kommen auch wir nicht vorbei und wollen wir natürlich auch gar nicht. Im Gegenteil: Hier kooperieren wir bereits mit Herstellern wie dem irischen Startup Modmo, BZEN aus Belgien oder dem französischen Unternehmen Angell. Firmen bieten wir außerdem den Service-Tag an, an dem wir mit unserem Van vorfahren und die Räder der Mitarbeiter warten. Wir lassen uns in kein starres System pressen, sondern sind täglich dabei, uns zu optimieren und neue Aufgabenfelder zu erschließen.
Wie funktioniert Yeply? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Im Grunde genommen haben wir das eingangs schon angedeutet. Unsere Vorteile liegen in der Mobilität und Flexibilität. Als Werkstatt auf Rollen bieten wir einen dynamischen Service, den es in dieser Form bislang noch nicht gab und der uns auch von der Konkurrenz klar unterscheidet. Auch das Einbinden von digitalen Services und personalisierten Inhalten wie „My Yeply“ ist neu in der Branche.
Yeply, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ganz klar, geografisch expandieren und zwar schnell! Unser langfristiges Ziel ist es, moderne Produkte und Dienstleistungen für Verbraucher anzubieten, die sowohl deren Fahrspaß als auch Sicherheit erhöhen, ohne dass sie sich selbst um die Wartung kümmern müssen. Wir wollen in Form von Partnerschaften auch mit anderen Akteuren der Fahrradbranche (Fahrradmarken, Leasingfirmen, Online-Shops, Wiederverkäufer) unseren Service sharen. Als Kundenbindungsmaßnahme für ein nachhaltiges Kundenerlebnis!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Glaubt an Eure Vision und bleibt dran! Je radikaler die Dinge sind, die Ihr vorhabt, desto mehr werdet Ihr von anderen herausgefordert werden. Seid darauf vorbereitet und wandelt es einfach in Motivation um.
Bleibt fokussiert! Je mehr Ihr wachst, desto leichter wird es, den Fokus zu verlieren.
Träumt groß! Warum solltet Ihr nicht versuchen, der Beste der Welt zu sein, wenn Ihr sowieso schon einen Großteil Eurer Zeit darauf verwendet.
Wir bedanken uns bei Tommi Särkkinen und Antti Känsälä für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder